Gelichterketten -
Ordensgenosse freigemauert kraft Krankheit





Agitationsprotokoll von Mittwoch, dem 11. Februar 2004

Ort der Agitation war

  1. Buchladen in der PDS-Zentrale (Der kleine Buchladen)
  2. Rosa-Luxemburgplatz mit zwei Leuten von der MLPD
  3. Alexanderplatz
  4. DDR–Aktion in der U–Bahnstation Alexanderplatz
  5. Busstation
  6. AK mit PF/SPK(crænc)

Allgemein ist es mir ein Bedürfnis festzuhalten, daß es mir hier sehr auffiel, daß es eine ungeheure Unterdrückung gegenüber dem Proletariat und sog. Sozialschwachen (Sozialabhängigen paßt wahrscheinlich besser) gibt. Natürlich ist das in Wien nicht viel anders. Zeitweise habe ich in den letzten Tagen den Eindruck, daß sich hier die Stadt zurück in die Zwanziger Jahre entwickelt hat nach der Annexion der DDR. Also das heißt für mich, sich noch mehr auf den Krankheitsbegriff zu beziehen als es bisher der Fall ist!

Im Buchladen in der PDS-Zentrale angekommen, erkannte mich die Verkäuferin gleich wieder vom VOLKSSTIMME–Fest in Wien. Sie meinte, sie habe sich schon Sorgen gemacht, da sie mich die letzten Jahre nicht gesehen hat. Ich erklärte ihr in Kurzfassung die endgültige Auseinandereinigung mit der KPÖ – früher Kommunistische Partei Österreichs, heute Kassenärztliche Partei Österreichs. Sie war sichtlich sehr darüber empört und wollte wissen, was sich so seitdem getan hat. Ich sagte ihr daraufhinauf, daß sich die Parteiführung auf Klassenverrat und Privatisierung der Partei beschränke und daß der KSV = Kommunistische Studentenverband gemeinsam mit ehemaligen Gefangenen (Monika Berberich u.a.) aus der Riege für die Patiententötungspropaganda sich vor den Karren der Internationalen Ärzteklasse spannen lasse. (Diese hatten gestern in der Gushausstraße mit einer ehemaligen Aktivistin von der Riege Arischer Feldwebel = Weiße Armee Fraktion im Juni, eine Veranstaltung für einen "Humanen Gnadentod" abgehalten.) Zuerst glaubte sie, daß sie sich verhört hatte und wollte weiter mit mir so über die Partei mit mir quatschen, wo ich aber einen Riegel vorschieben mußte, indem ich ihr sagte: "Es freut auch mich, eine altverdiente Genossin wiederzusehen, aber ich bin nicht hier um zu jammern, sondern um Euch zum KLASSENKAMPF GEGEN DIE ÄRZTEKLASSE aufzustacheln!" Weiters verwies ich sie auf die PATIENTENSTIMME Nr. 6 und sagte, ich gehe davon aus, daß ihr die PATIENTENFRONT jetzt darum bitten werdet, daß wir hier im ehemals realexistierenden sozialistischen Teil von Berlin unsere Schriften auslegen, damit ihr euch entsprechend sachkundig machen könnt, wie man selbst SPK/PF macht. Sie meinte, 5 Stück PATIENTENSTIMME könne ich hier lassen. (Auch entsprechende Quittung ausgestellt und sie den hiesigen MFE übergeben).

Währenddessen sprach mich ein älterer Mann an und sagte, er arbeite gerade für die Partei (PDS) alte DDR-Bestände auf und ob ich der Herr Schranz sei. Ich sagte ihm, daß dies nichts zur Sache tue, wer oder was ich bin. Er antwortete im sich entschuldigenden Tonfall, daß er vor kurzem eine Akte mit einem Foto von mir in der Hand hatte, wo das ZK der SED trotz der damaligen Differenzen den Höchsten Orden, den die DDR zu vergeben hatte, mir verleihen wollte. Es ist ja egal, die DDR ging ja an den Patienten- bzw. Behinderten-Ghettos zugrunde ("Die Marxschen Gedanken sind zuerst in den Behindertenghettos des Realen Sozialismus erstickt. Ich erinnere mich noch mit Schaudern an die Warnungen vieler beamteter Revolutionäre vor den politisch unberechenbaren Lumpenproletariern, zu denen auch die Behinderten gezählt wurden", PATIENTENSTIMME Nr. 3). Ich sagte damals NEIN und heute genauso und noch entschlossener NEIN, denn weder die SED und noch weniger die PDS versteht sich als Patienten, geschweige denn als Konfrontationspatienten gegen alles Ärztliche. Er antwortete, wir wissen um die Verdienste von Dir und Eurem Dr. med. Huber. Ich war kurz davor, daß mir der Kragen geplatzt wäre und sagte: laß hier mal den Frontpatienten Wolfgang Huber aus dem Spiel, denn dieser ist hier nicht anwesend, und was mich betrifft, ich wurde von Euch aus der DDR ausgewiesen, nachdem ich den sogenannten Genossen Erich Honecker 1986 bei der Staatssicherheit angezeigt hatte, wegen Verbrechen am Sozialismus sowie wegen konterrevolutionären Äußerungen. Dies wurde ja überprüft und man hätte nach damals geltendem DDR-Recht Herrn Honecker sofort seines Amtes entheben und festnehmen müssen. Daß ihr das nicht getan habt, das war einer der Hauptgründe für den schließlichen Untergang des Sozialismus und des Staates DDR. Mehr werde ich auch nicht mehr dazu sagen, denn jedes Wort ist zuviel. Also scheiß auf alle Orden und Auszeichnungen.

Ich gab ihm und der einen Verkäuferin noch ein aktuelles Flugblatt gegen die Euthanazistische Wiederbetätigung zur Kenntnisnahme und weiteren Veranlassung. Die Verkäuferin fragte, ob sie das auch kopieren darf, ich sagte ja, solange am Inhalt nichts verändert wird. Sie ging zum Kopierer und machte 500 Kopien. Sie sagte noch, 200 Kopien kannst du haben, ich fragte, was sie dafür bekommt und sie meinte, daß dies unter Genossen und Revolutionären nicht nötig ist. Ich bedankte mich und wollte gehen, als ein anderer Mann - so Anfang/Mitte 40 - auf mich zukam und fragte, wenn ich ein so umfangreiches Wissen habe, warum ich nicht für die PDS die Behindertenpolitik übernehmen würde. Meine Gegenfrage, warum macht ihr euch das nicht selbst und warum soll gerade ich dies machen? Seine Antwort war reif für eine Pflichtwatschn, nämlich: "Im Gegensatz zu Dir und Deinen Genossen, sind wir keine Patienten." Also ein NORMalinski, erwiderte ich und sagte: "Verrecke du scheiß Euthanazist." So dies war mal die PDS-Aktion.

Auf dem Weg zum Alexanderplatz traf ich zwei Leute von der MLPD und grüßte sie und wollte weiter gehen, da ich ziemlich in Zeitdruck war. Sie fragten mich, was macht das SPK und Dein Chef, der Huber. Das SPK blüht und gedeiht gemeinsam mit dem Frontpatienten Wolfgang Huber, und übrigens: Chefs gibts bei Firmen und reaktionären Organisationen wie DKP, PDS, MLPD usw. Sie meinten, warum ich der Meinung bin, daß die MLPD reaktionär ist. Meine Gegenfrage an die beiden Koffer: seid ihr krank und macht ihr was gegen Ärzte? Sie: "Wir sind natürlich gesund und Ärzte brauche man doch, wenn man krank ist." Ich erwiderte, seht ihr, genau das ist reaktionär, also falsche Antwort! Da sie noch eine Weile versuchten, mich zu nerven, verkaufte ich noch jedem eine PATIENTENSTIMME Nr. 6 und ging weiter. Sie fragten mich noch, warum ich so sehr überzeugt von meiner Sache (SPK/PF) bin, antwortete ich: "DAS KOLLEKTIV und der KRANKHEITSBEGRIFF haben IMMER RECHT!". Keine Antwort mehr, außer versuchsweise Beschimpfung, daß ich präpotent und arrogant sei, was mich nur amüsierte, wie blöd diese Dodln sind!

Am Alexanderplatz sah ich das vorhandene Elend. Ich war so empört bzw. schockiert, daß sich die Leute entschuldigten, wenn sie jemanden ansprachen um Geld oder Essen. So blieb ich stehen und sagte den Leuten, daß sie sich zusammenschließen sollen in Krankheitskriegsgruppenkollektiven und erklärte ihnen noch in Kurzfassung, daß es PF/SPK(H) gibt und verwies sie auch auf den Flohmarkt Büchertisch von PF/SPK(M). Weiters machte ich die Leute noch aufmerksam, daß es die ärztlich legitimierten Verhältnisse sind, die sie ins blanke Elend trieben. Und forderte sie auf, was für sich zu tun, nämlich KLASSENKAMPF PATIENTENKLASSE GEGEN ÄRZTEKLASSE! Weiters verteilte ich noch 55 Flugblätter (Australien, Sydney).

In der U-Bahnstation sah ich noch eine ganze Reihe DDR-Plakate. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und legte meine Sachen (Tasche und Mappe) ab, und kniete mich nieder und rief laut aus: ich begrüße dich meine DDR und erneuerte meinen Schwur, den ich seinerzeit in der NVA abgelegt hatte und küsste abschließend noch ehemaligen DDR-Boden und rief aus: Ärzteklasse verrecke! Als ich mich umdrehte, sah ich ein 6 bis 7-jähriges Mädchen und einen etwas jüngeren Buben, die mir die Sachen nachmachten. Zuerst wußte ich nicht, wie ich reagieren solle und fragte sie dann, warum sie das nachgemacht haben, meinten sie, daß ihre Mutter und ihr Vater bei allen Problemen immer sagen, daß es in der DDR besser war. Ich wurde neugierig und wollte sie noch fragen, was ihnen denn an der DDR gefallen habe, sie meinten dann nur noch, sie waren damals noch nicht geboren. Sie nahmen sich ein Flugblatt mit und verabschiedeten sich noch und sagte ROT FRONT! Hat mir sehr gefallen die zwei Zwerge.

Eine Frau Mitte 20, die mit mir auf den Bus wartete, hatte mich offenbar am Alexanderplatz in der U-Bahn beobachtet und fragte mich, warum ich gegen den Kapitalismus bin und ich sagte gleich, daß es um Kurz-Info geht. Ich gab ihr das aktuelle Flugblatt sowie ein Flohmarkt-Flugblatt mit.

PF/SPK (crænc)
Ich nahm an dem AK des MFE (M) mit MFE (crænc) teil. Also ohne mich jetzt als Oberlehrer oder Besserwisser aufspielen zu wollen, war ich sehr positiv von der Selbstsicherheit und krankheitsbegriffenen Agitation von MFE (crænc) beeindruckt. Also es ist bei denen so, wie es in der Geschichte der Patientenfront steht: pathopraktische Identität (trennungsstabil gegen räumliche Distanzen und Distanzierungen), diapathische Identität (stabil gegen äußere zeitliche Einflüsse und Beeinflussungen), utopathische Identität (wirkstabil in Vollständigkeit, Endgültigkeit und Nachhaltigkeit). (entnommen aus Geschichte der Patientenfront, Seite 15f).

So das wars mal für heute, leider verzögerte sich die Rückeroberung*der Tiergartenstraße 4 (früherer Sitz der Aktion T4) etwas, aber morgen ist auch noch ein Tag, somit wird mir nicht fad und ich kann weiter agitieren gehen.

AUS KRANKHEIT STARK und GUT KRÄNKEN!

* Auch der Westen ist ja fest oder inzwischen noch fester in der Euthanazi-Hand der internationalen Ärzteklasse. Was einst Tiergartenstraße war, T 4, Ärzte-Mordzentrale 14f13, ist nur ein abstraktes Symbol für den internationalen Zappelzoo, Tag und Nacht am Wirken, das einzige wirkliche Schlachtfeld von Belang; denn es gibt kein Schlachtfeld außerhalb Krankheit. Der Rest ist TV-Lüge mit Verrecken. Das sagen die selbst schon längst ganz offen; der Zappelzoo, der "Tiergarten" unter der alles beherrschenden, alles durchherrschenden Iatrokraten-Diktatur, unter der Iacker-Diktatur. Verschwörungstheorie? Nein, internationale Arztpraxis!
Kein Vergleich zu damals? Nein, das wird noch viel schlimmer als es schon ist. Fehlt was? Nein, die Frontpatienten sind schon längst auf Konfrontation (zum Beispiel siehe oben). "Auch daran werden Sie sich gewöhnen", spricht der Onkel Doktor zum Patient und gewöhnt ihm den Tod und das Sterben an. In den Krankheitskriegskollektiven ist für Entwöhnung gesorgt.


FP Karl Schranz
FP 1 (Ö)

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors, Karl Schranz